Führung Schwaneweder Beeke

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Beekeführung 31.5.2022
Veränderung tut gut – die Schwaneweder Beeke beweist es!

Klein, unscheinbar, unauffällig – ein typischer Abzugsgraben in der weiten Schwaneweder Landschaft: so präsentierte sich früher die Beeke. Aber seit ein paar Jahren hat sich etwas verändert. Das zu zeigen, war das Anliegen der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz e.V. in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Gemeinde Schwanewede.

Am 31. Mai 22 führte Almuth von Groote daher eine kleine Gruppe von vier Senioren an die Schwaneweder Beeke. Durch das persönliche Anschauen konnte der Unterschied erklärt werden zwischen einem nicht renaturierten und einem im alten Zustand belassenen Teil des Bachlaufs.

Zum besseren Verständnis wurde eine kurze Geschichte der Renaturierung vorgetragen. Danach hatte es Vorgaben gegeben aus der Wasserrahmenrichtlinie der EU. Die Naturschutzvereine Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz, BUND und NABU sahen sich angeregt zum Handeln, und mit Hilfen der Gemeinde Schwanewede, der Kirchengemeinde, des Beekeverbandes und anderer Körperschaften schließlich konnte an zwei Abschnitten der Beeke die Umsetzung verwirklicht werden.

In der Vergangenheit wurde die Beeke kanalisiert und erhielt so ein bis heute in vielen Abschnitten enges Bett. Als Folge können sich nur wenige verschiedene am Wasser lebende Tier und Pflanzenarten ansiedeln und folglich keinen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Gewässerqualität liefern.

Die Umsetzung war und ist nicht frei von Problemen und Betroffenheiten. Dies brachte ein an der Führung teilnehmender Landwirt mit ein und berichtete seine Sicht der Dinge, wodurch eine lebhafte Diskussion entstand. Die Grünlandbauern möchten den Wasserstand für ihre Weiden hoch sehen, gleichzeitig möchten die Ackerbauern den Boden entwässern können.Trotz der Änderungen am Bachbett muss der hydraulische Abfluss immer gewährleistet sein, das war eine Bedingung für die Genehmigung. Starkregen konnte tatsächlich in den vergangenen Jahren immer abfließen.

Heute wirkt der renaturierte Teil mit der künstlichen Ufergestaltung natürlich und eingepasst in die durch Weiden und Hecken geprägte Landschaft.
Am erst kürzlich renaturierten Abschnitt ist aktuell noch wenig Pflanzenbewuchs, man kann den Bach mit seinem neuen Kiesbett genau unterscheiden vom vorherigen Abzugsgraben. Am Beekelauf, der vor 4 Jahren ein neues, mäandrierendes Bett erhielt, sind dagegen schon viele für eine Bachaue typische Pflanzen zu sehen.

Kuckuckslichtnelken bilden eine rosa Wolke am Ufer und Hochstauden und verschiedene Kleearten säumen Weg und Ufer. Die auf dem Wall an der Seite des Wanderweges angepflanzten heimischen Büsche wie Holunder, Heckenrose und Haselnuss entwickeln sich erkennbar gut. Auch selten gewordene Schmetterlinge wie Kleiner Fuchs und Bläuling fliegen zu Witwenblumen und Margeriten, und viele Libellen finden Nahrung.

Die Umweltverbände und der Unterhaltungsverband der Beeke werden auch in Zukunft behutsam Pflegemaßnahmen vornehmen müssen und z. B. einige Erlen oder Weiden zu entfernen, damit der Bach in manchen Abschnitten erlebbar bleibt. Wichtig bleibt auch die Fortführung eines Dialogs mit den Grundstücksanliegern an der Beeke.

Ein schönes Stückchen Erde zur Naherholung!

Almuth von Groote