Der letzte Dorfspaziergang dieser Saison führte eine vom Seniorenbeirat und Almuth von Groote eingeladene Gruppe durch die Ortschaft Löhnhorst, die reizvoll auf der Geest liegt. Ortsbürgermeister Ulrich Ruback und der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Löhnhorst, Hermann Knübel, zeigten die landschaftlichen und historischen Schönheiten.

Der Weg lief zunächst zu den Torhäusern vom  Gut Hohehorst, „Schloss“ und Park sind in Privatbesitz und leider nicht zugänglich. „Am Waldesrand“ erläuterte Hermann Knübel dörfliche Feinheiten op platt und machte auf das Forsthaus vom Gut aufmerksam, ein schön renovierter Fachwerkbau. Am Sportplatz vorbei ging es durch eine bemerkenswerte Lindenallee zum Gemeindehaus der Kirche, in der ein Kindergarten und eine Krippe beheimatet sind. Ein altes Backhaus wurde auf dem weitläufigen Gelände wieder aufgebaut. Das „Haus Waldheim“ ist geschickt mit einem neuen Anbau verbunden, in dem der Konfirmanden-Unterricht der Gemeinde St. Magni stattfindet.

Im Dorfgemeinschaftshaus wurde die Gruppe mit Kaffee und Keksen bewirtet, dabei zeigte Ulrich Ruback alte Fotos vom Herrenhaus Hohehorst. Das Gut bewirtschaftete in den besten Zeiten ca. 2800 ha (bis Schmidts Kiefern und Brundorf hin) und war ein großer Arbeitgeber. Die Familie machte viel Geld mit der „Nordwolle“ in Delmenhorst. Der Sohn des Gründers, Georg Carl Lahusen, baute sich 1929 ein prächtiges und teures Landhaus mit mehr als 100 Zimmern, konnte das Haus allerdings nicht halten und ging schon nach 1 ½ Jahren in die Insolvenz. Später erwarben die Nazis das Haus und richteten für den „Lebensborn“ ein Heim für ledige schwangere Frauen ein. Nach dem Krieg wurde dort ein Krankenhaus betrieben, später zog die Drogenhilfe Bremen ein. Weitere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Herrenhaus_Hohehorst.

Eine Sammlung von Fotos und Dokumenten, zusammengetragen vom Löhnhorster Werner Liebig, wird nun im Dorfgemeinschaftshaus aufbewahrt und soll später möglichst digitalisiert werden.

Text und Fotos: Almuth von Groote